Kompetenz mit Jugendlichen

Das Jugendalter gilt als ein besonders schwieriger Lebensabschnitt in der Entwicklung des Menschen. Der immer aktuelle Generationenkonflikt zwischen der Jugend und den Erwachsenen zeigt sich gerade auch in der Therapeut-Klient-Beziehung. Er ist für PsychotherapeutInnen eine besondere Herausforderung. Systemische PsychotherapeutInnen arbeiten in unterschiedlichen Settings und mit einer Vielfalt von Interventionen, die sich in der Arbeit mit Jugendlichen sehr bewährt haben.

Ziel der Fortbildung ist es, die Teilnehmenden darin zu unterstützen, sich in der therapeutischen Beziehungsgestaltung mit Jugendlichen kompetent zu fühlen. Sie sollen sich auf die Sitzungen mit Jugendlichen (und deren sozialem Nahumfeld) freuen und den Jugendlichen eine professionelle Beziehung anbieten können, in der sich die erwachsene Fachperson und die Jugendlichen ernst- und wahrgenommen fühlen.

Die erste Ausgabe der Fortbildung haben wir ausgebucht und erfolgreich bis November 2019 durchgeführt. Die nächste mit Start 2020 ist ebenfalls schon wieder ausgebucht. Jugendspezifische Themen und Störungsbilder werden mit Hilfe von Konzepten der systemischen Therapie und Beratung vertieft und kritisch diskutiert. Die Abfolge der Bearbeitung der vorbereiteten, jugendspezifischen Störungsbilder kann gemeinsam mit den Teilnehmenden festgelegt werden. In jedem der Module werden von sehr erfahrenen Vertretern der jeweiligen Methode die Grundlagen verschiedener systemischer Zugangsweisen zu Jugendlichen vorgestellt. Dabei werden die wichtigsten methodenspezifischen Kernkompetenzen und Interventionen identifiziert, gelehrt, demonstriert und auch anhand von Fallbeispielen der TeilnehmerInnen geübt.

Die Fortbildung wendet sich in erster Linie an psychiatrisch und psychotherapeutisch erfahrene KollegInnen, die für ihre klinische Praxis ein solides Handwerkszeug in der Arbeit mit Jugendlichen und deren sozialem Umfeld erwerben wollen.

 

 

Facts and Figures

Seminarzeiten: 9.30 bis 17.00. Es sind eine Cafeteria und ein Restaurant am Veranstaltungsort, sowie weitere Restaurants in unmittelbarer Nähe vorhanden.

Teilnehmerzahl: 12 – 16

Aufnahmekriterien: TeilnehmerInnen, die nicht als ärztliche oder psychologische PsychotherapeutInnen anerkannt sind, können nach individueller Prüfung aufgenommen werden.

Kosten: Sfr.660.– für 2 Tage Workshop. Es kann nur der gesamte Kurs gebucht werden.

Veranstaltungsort: Zürich, Freiestr.71, siehe unten.

Anfragen und Anmeldung:  juerg.baettig@pfsk.ch

 

Credits:

SGPP: 60 Credits für die ganze Fortbildung (Die SGPP hat die Credits freundlicherweise verdoppelt, auf älteren Flyern und Inseraten sind noch 30 Credits angegeben).

FSP: Die besuchten Stunden werden im Rahmen der individuellen Fortbildungspflicht angerechnet.

SKJP: Für den Fachtitel «Fachpsychologin in Kinder- und Jugendpsychologie FSP» werden bei «Thematische Kurse» maximal 50 Einheiten als Kompensation angerechnet.

ASP: 42 Credits für die gesamte Fortbildung

SBAP: Die besuchten Stunden werden SBAP-Mitgliedern für deren Fachtitelanerkennung und für deren berufliche Qualifikation (Qualitätssicherung) angerechnet.

Veranstaltungsort:

Die Fortbildung findet in Zürich statt, 10 Minuten vom HB entfernt.

Alterszentrum Hottingen, Freiestrasse 71

Tram 3 und 15, 100m nach Haltestelle Hottingerplatz.

Fünf Module à zwei Tage

Wegen der Corona-Krise kam es zu zahlreichen Verschiebungen und Rochaden.  Modul 1 findet nun als letztes noch im August 22 statt. Der Start für eine nächste Ausgabe ist noch offen.

1

Jürg Bättig:  Jugendliche – wer sind sie, was wollen sie und wo wollen sie hin?
Das Jugendalter als gesellschaftliche Konstruktion. Jugendliche von heute. Identitätsbildung. ADHS. Störung des Sozialverhaltens. Impulskontrolle. Klassische Techniken der Familientherapie mit Jugendlichen.

Der Schwerpunkt liegt auf einer Einführung in die systemische Therapie mit Jugendlichen.


2

Peter Allemann:  Ziele und Teilziele in der Therapie mit Jugendlichen.
Entwicklungsschritte und Entwicklungskrisen im Jugendalter. Systemische Diagnostik. Hypnosystemische Gesprächsführung. Hypnosystemisch-lösungsorientierte Zugangsweisen u.a. bei Depression: Selbstwert – Selbstwirksamkeit – Bindungsbedürnis. Selbstverletzung. Hemmung.

Der Schwerpunkt liegt auf hypnosystemisch-lösungsorientierten Zugangsweisen.


3

Peter Hain: „Sowohl als auch und weder noch!“ Zugehörigkeit und Autonomie in der therapeutischen Beziehung. Schwierige Therapeut-Klient-Beziehungen. Übertragungs- und Gegenübertragungs-Konstellationen. Angst. Suizidalität, Zwang. „Scham-los“ & „Würde-voll“.

Der Schwerpunkt liegt auf hypnosystemischen Techniken als humorvoll provokative «Herausförderung».


4

Annemarie Homberger:  Weibliche Jugendliche:  Frau werden. Weibliche Peers. Trauma, soziale Angst, emotionale Instabilität, Selbstverletzung. Essstörung. 

Der Schwerpunkt liegt traumaspezifischen Interventionen und ressourcenorientiert-stabilisierenden Techniken.


5

Franz Eidenbenz: Verhaltenssüchte und Einordnung der Onlinesucht (Freitag):
Ursachen exzessiven Medienkonsums, Pathologie, Komorbidität. Systemisch-phasisches Model zur Therapie der Onlinesucht.

Der Schwerpunkt liegt auf der Anwendung systemischer Interventionen bei Onlinesucht und Medienabhängigkeit und zur Förderung elterlicher Erziehungskompetenz. 

Matthias Vogt: Elternarbeit – Migration (Samstag):
Migration und Adoleszenz, Autonomie-Entwicklung in kulturellen Spannungsfeldern. Jugendliche als Entwicklungsstimulation für die Eltern, Ablösung als Entwicklungsaufgabe. Elterliche Präsenz.

Der Schwerpunkt liegt auf systemisch-bindungsorientierten Techniken der Beratung.

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